Kein Krieg

Der Krieg in der Ukraine findet nicht mehr statt


Von Eva Hermann
Gestern meldete sich eine Gruppe junger Journalisten bei mir. Sie berichteten, dass sie sich vor kurzem zusammengeschlossen hätten. 
Alle hatten sie jahrelang zum Mainstream-Mediensystem gehört, nun wollten sie da nicht mehr mitmachen. Ich fragte, warum.
„Weil wir uns nicht mehr an den Lügen und der Propaganda beteiligen werden!“ lautete die Antwort. 
„Und weil wir Kinder haben. Sie wachsen in eine Welt hinein, in der wichtige Menschenrechte wie die freie Meinungsäußerung derzeit beschnitten werden.“ Einen Tag wie den gestrigen gibt es übrigens in letzter Zeit öfter: 
Das Medienkartell beginnt auseinanderzubrechen.

Es wird langsam ernst: 
Der Absturz war schon länger vorauszusehen. 
Unsere Hauptmedien sind größtenteils nicht mehr objektiv, sie sind nicht selten zu Handlangern der Mächtigen aus Politik und Wirtschaft geworden. Sachliche Berichterstattung, kritische Interviews mit ergebnisoffenem Ausgang, all das existiert leider immer seltener. Das einst wichtige journalistische Ethos geht den Bach runter. Nehmen wir nur die Informationen zur Ukraine-Krise, die längst keine Krise mehr ist, sondern deren Entwicklung durch die Einmischung des Westens – und eben auch der Medien - nun in eine Katastrophe führt, womöglich bald einen flächendeckenden Krieg auslösen könnte.

Schauen wir einmal aufmerksam in die Kommentarfunktionen der Online-Medien: Die Menschen wehren sich längst gegen die teilweise manipulierende Berichterstattung. Sie tadeln und kritisieren diensthabende Redakteure und Reporter, die immer noch beharrlich von einer „Krim-Annexion“ sprechen, die immer noch Präsident Putin als „Aggressor“ bezeichnen, obwohl es inzwischen zahlreiche seriöse Gegenstimmen gibt, die sachlich aufklären. Die Antwort der Bürger: Schluss mit der Hetze! Und so stornieren sie jetzt immer öfter die Zeitungs-Abos, sie schalten die Fernseh-Nachrichten nicht mehr ein und informieren sich lieber bei den unabhängigen Portalen im Internet, wo jene Journalisten arbeiten, die sich schon lange von diesem verführbaren Mediensystem abwandten.

Die Krise im Zeitungs-und Fernsehmarkt ist bereits überall deutlich spürbar, eine Redaktion nach der anderen macht dicht, Personal wird abgebaut, ganze Flaggschiffe gehen unter: Die Financial Times Deutschland ist platt und inzwischen Geschichte, die Frankfurter Rundschau ging Ende 2012 in die Insolvenz, die Münchner Abendzeitung erwischte es 2013. Der Spiegel fährt die schlechtesten Zahlen aller Zeiten ein und versucht sich seit Jahren, irgendwie zurecht zu schrumpfen. Der WDR, so wurde gerade bekannt, will in den nächsten Jahren 500 Stellen einsparen. Die Liste könnte endlos fortgesetzt werden.

Langsam spricht es sich jetzt herum: Das alte Mediensystem geht zugrunde. Und während zunächst vorwiegend Leser und Zuschauer zu stutzen begannen, erfasst es nun auch viele Journalisten selbst. Täglich erleben sie neu: Sie dürfen ihre Geschichten nicht mehr veröffentlichen, wenn sie eine andere, eine politisch unkorrekte Meinung vertreten. Ihre Filme landen im Papierkorb, wenn sie der Gegenseite des Mainstreams das Wort erteilen. Sie werden nicht mehr vom Redaktionsleiter für neue Aufträge angerufen, sobald sie erkennen lassen, dass sie ihre Meinung nicht einfach mit dem Fähnlein im Wind verändern, dass sie vielleicht sogar eine eigene, souveräne Meinung haben. Immer mehr Kollegen möchten dieses falsche Spiel nicht mehr mitmachen. Und wir müssen das ernst nehmen.

Den Prozess kenne ich zur Genüge, deswegen sind mir die Gefühle dieser Mitarbeiter nicht fremd. Selbst war ich fast zwanzig Jahre lang Mitglied des Systems. Abends las ich Nachrichten vor, die honorige Redakteure verfasst hatten, und ich war damals allermeist der Meinung, dass die Menschen damit umfassend informiert worden waren. Meine Sensibilität für die Einschätzung politischer Ereignisse begann vielleicht etwas später, als bei manchen anderen Leuten. Es war auch einfach unvorstellbar für mich, dass offizielle Informationssendungen gezielt dazu eingesetzt werden könnten, um gewisse finanz-währungs-familien-oder sozialpolitische Tendenzen zu beschleunigen oder sie unter den Tisch zu kehren. Als ich schließlich mit meiner eigenen Meinung zur Familienpolitik in die Öffentlichkeit ging, wurde ich kurzerhand aus dem System entfernt. Damals war es schmerzhaft, doch heute ist mir klar, dass es mein großes Glück war. Niemals könnte ich mehr zurück, zu viele Fragen, zu viele falsche Antworten.

Wer gerne den Prozess beschleunigen möchte, so dass das Falsche stürzen kann, damit das Richtige entstehen kann, der sollte nicht mehr schweigen. Die Gegenrede der Bürger ist enorm wichtig. Sie ist im Prinzip die einzige Chance, um ein rechtes Medienbild entstehen lassen zu können. Was ist das rechte Bild? Es ist das größtmögliche Maß an Wahrheit!

Sie zu suchen, auch wenn es mühsam ist, und sich für die Wahrheit einzusetzen, ist höchstes Gebot dieser Stunde. Die Welt hat derzeit eine Menge Feuerfronten. Die Nato mischt überall mit. Damit sind Europas Länder derzeit auf dem Weg in gefährliche Situationen, die schnell in noch gefährlichere Kriege münden könnten.

Wenn schon nicht für uns, so lasst uns an unsere Kinder denken, an die Zukunft dieser Welt. Zu den wichtigsten Bausteinen einer funktionierenden Gesellschaft gehören die Freiheit und die Wahrheit. Für sie lohnt sich jeder Einsatz. Alle Blockaden, die uns fern halten wollen von diesen wichtigen Grundpfeilern, müssen wir überwinden. Wie sagte ein großer deutscher Denker vor langer Zeit: „Was fallen will, soll man nicht stützen, sondern stoßen, dass es fällt!“


Weiterlesen: Das-Medienkartell

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